Erfolgreicher Auftakt der ersten Vereinekonferenz

Zukunftsweisender Austausch von Vereinen und Verwaltung

Nach einem Grußwort des Ministerpräsidenten Alexander Schweitzer per Videobotschaft begrüßte Landrat Heiko Sippel die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der ersten Vereinekonferenz im Landkreis Alzey-Worms: „Liebe Vorbilder, heute ist ein gutes Beispiel für gelebtes Netzwerken. Ich bin beeindruckt, wie viele Menschen zusammengekommen sind, um mit ihrem Engagement unsere Gemeinschaft weiter zu stärken und gemeinsam an Lösungen für die Zukunft zu arbeiten.“ Mit der Gründung des Netzwerkbüros Ehrenamt vor rund zweieinhalb Jahren und der heutigen Veranstaltung setzt der Landkreis ein weiteres klares Zeichen zur Stärkung des Ehrenamts.

Rund 60 Vertreterinnen und Vertreter aus Vereinen des Landkreises Alzey-Worms sowie aus Worms kamen zusammen, um sich zu vernetzen, aktuelle Herausforderungen zu benennen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Die Konferenz bot eine wertvolle Plattform für den Austausch zwischen Ehrenamtlichen und Verwaltung mit dem Ziel, konkrete Anliegen weiterzuverfolgen und umzusetzen. Anwesend waren auch einige Ortsbürgermeister sowie der Beigeordnete der Stadt Alzey, Klaus Kübler.

Unterstützung erhielt die Vereinekonferenz von der Leitstelle Ehrenamt und Bürgerbeteiligung der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz, vertreten durch Antoinette Malkewitz. Die Leitstelle bietet vielfältige Serviceangebote für Ehrenamtliche, darunter die Ehrenamtskarte, Schutz- und Absicherungskonzepte sowie den Engagement- und Kompetenznachweis. Bei der Vereinekonferenz übernimmt sie die Kosten für die Referenten, in diesem Fall für Ursula Erb und Daniele Darmstadt.

Am Vormittag diskutierten die Teilnehmenden in fünf Arbeitsgruppen über zentrale Herausforderungen des Vereinslebens. Gemeinsam erarbeiteten sie Vorteile des Ehrenamts, Unterstützungsbedarfe und bestehende Grenzen. Zu den Vorteilen zählten insbesondere Wertschätzung und Würdigung, Vernetzung sowie die Schaffung von Teilhabemöglichkeiten. Bedarf sehen die Vereine vor allem bei der Entbürokratisierung, Rechtsberatung, Öffentlichkeitsarbeit sowie bei Fördermöglichkeiten und finanzieller Unterstützung. Die erarbeiteten Ergebnisse sollen in die Verwaltung einfließen und in Folgekonferenzen weiter vertieft werden. 

Ein besonderer Höhepunkt der Veranstaltung war der Vortrag von Ursula Erb aus Ingolstadt, Mitarbeiterin der Lagfa Bayern e.V., der Landesarbeitsgemeinschaft von Freiwilligenagenturen in Bayern. Mit großer Leidenschaft sprach sie über die zunehmende Bedeutung des Ehrenamts für die Gesellschaft und wie es gelingt, erfolgreich Nachwuchs zu gewinnen. Dabei forderte sie die Teilnehmenden auf, neue Wege zu gehen: „Nutzen Sie soziale Medien, um junge Menschen zu erreichen, und verteilen Sie Aufgaben auf mehrere Schultern.“ Sie betonte die Notwendigkeit von Transparenz in der Vereinsführung und empfahl, den Nachwuchs in die Planungen mit einzubeziehen. Ihr eindringlicher Appell: „Benennen Sie als Vorstand klar Ihre Aufgaben, ohne zu jammern oder insgeheim zu denken: Wenn es keiner macht, mache ich eben weiter.“ Diese Haltung ersticke jede Motivation und am Ende melde sich keiner. 

Die Veranstaltung wurde von den Teilnehmenden durchweg positiv aufgenommen. Ein Besucher fasste es treffend zusammen: „Ich war anfangs skeptisch, aber jetzt bin ich zu 100 Prozent begeistert!" Die rege Beteiligung zeigt, wie wichtig der Austausch zwischen Vereinen und Verwaltung für die Zukunft des Ehrenamts ist.