Wie Horst Holla und Steffen Gerhard die Artenvielfalt in Ensheim fördern
„Menschen wie Sie, die Wertvolles für andere und für die nächsten Generationen schaffen, brauchen wir“, betonte Landrat Heiko Sippel bei seiner feierlichen Ansprache am Ensheimer Weinbergsturm. Horst Holla und Steffen Gerhard aus Ensheim erhielten aus den Händen des Landrats die Auszeichnung Ehrenamt des Monats März für ihren herausragenden Einsatz für den Naturschutz. „Es ist schön, dass Sie mit Ihrer wichtigen Graswurzelarbeit die Gemeinde unterstützen und die Biodiversität vorbildlich fördern. An Wochenenden, bei Wind und Wetter, sind Sie bereit, Ihr Ehrenamt auszuüben“, sprach Sippel den beiden Aktiven seine Anerkennung aus.
Die beiden Männer interessieren sich schon seit vielen Jahren für Fragen des Natur- und Umweltschutzes. Sie entdeckten den Naturschutz über ihre Hobbys für sich: Horst Holla ist Naturfotograf und Imker Steffen Gerhard fragte sich, wie er seine Bienen unterstützen und fördern kann. Ihre erste gemeinsame Aktion zum Wohle der Umwelt war die Renovierung eines Insektenhotels. Die beiden haben zudem einen Turmfalken-Nistkasten errichtet. Im letzten Jahr zogen Falken darin sieben Junge auf. 2021 begannen Holla und Gerhard, zusätzlich zur bisherigen Arbeit, Bäume und Sträucher zu pflanzen und diese zu pflegen.
Mit dem Bürgerprojekt „Neue Lebensräume für Insekten und Vögel in Ensheim“, das sie zusammen mit dem Verein AKKU SV Ensheim e.V. initiiert haben, erzielten sie den ersten Platz beim 5. Förderaufruf für „Ehrenamtliche Bürgerprojekte“ in der Leader-Region Rheinhessen. Mit dem Preisgeld haben die beiden Aktiven eine Benjes-Hecke beziehungsweise Totholzhecke angelegt, Blühflächen ausgesät, Infotafeln aufgestellt, Bienenhotels installiert und zahlreiche Nistkästen für verschiedene Vogelarten und Fledermäuse an Ensheimer Bäumen befestigt. Die Benjes-Hecke wird stetig mit Grünschnitt aus Ensheim ergänzt. Dies kommt den darin lebenden Insekten zugute und die Gemeinde spart die Kosten für die Entsorgung. Als Bestäuber nutzen die Insekten zudem der hiesigen Landwirtschaft.
„Im Namen der Gemeinde Ensheim möchte ich mich bei Ihnen ganz herzlich dafür bedanken, dass Sie der Natur etwas zurückgeben. Man sieht den Erfolg“, lobte Ortsbürgermeister Stefan Haßler, der den Vorschlag für die Ehrung eingereicht hatte. In den vergangenen Jahren konnten Fasane, Wiedehopfe sowie Feldhasen und Rehe in der Gemarkung gesehen werden. Bemerkenswert ist die Ausdauer der beiden Aktiven: Die 160 ausgepflanzten Bäume und Sträucher zogen die zwei Ehrenamtlichen in ihren Privatgärten über Jahre bis zur nötigen Größe zum Auspflanzen auf. „Sie haben unglaublich viel bewegt. Dafür möchte ich Ihnen im Namen der Verbandsgemeinde danken“, erklärte Bürgermeister Markus Conrad und gratulierte zur Auszeichnung.
Steffen Gerhard dankte für die Ehrung und betonte: „Wir freuen uns immer über Unterstützung aus Ensheim und Umgebung und hoffen, dass wir mit unseren Projekten viele Menschen zum Nachahmen anregen können.“ Gerhard und Holla helfen bei Fragen gerne weiter.