Neuer Arbeitskreis Inklusion auf Kreisebene gegründet

Akteure der Kindertagesbetreuung möchten sich besser vernetzen

Das gemeinsame Leben und Lernen von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung – das ist das Ziel der Inklusion. Doch die Umsetzung des inklusiven Gedankens stellt die Praxis der Kindertagesbetreuung aufgrund der vorhandenen Strukturen und knapper personeller Ressourcen oftmals vor große Herausforderungen. Um diese herauszuarbeiten, Lösungsansätze zu entwerfen und die verantwortlichen Beteiligten aus den Behörden und Kindertagesstätten künftig noch besser zu vernetzen, hat sich vor einigen Wochen der Arbeitskreis Inklusion auf Kreisebene gegründet. 

„Die Inklusion nimmt zurecht eine bedeutende Rolle in der Bildungspolitik ein, stellt die handelnden Akteure aber gleichzeitig vor eine große pädagogische Entwicklungsaufgabe“, so Landrat Heiko Sippel, der sich bei der jüngsten Sitzung des Arbeitskreises über die anstehenden Themen informierte und die Initiative zur Gründung des Gremiums lobte. Im Rahmen eines ersten Treffens hatte man Anfang des Jahres zunächst zahlreiche Themen und Gedanken zusammengetragen, die nun nacheinander abgearbeitet werden sollen. Eine zentrale Rolle spielen der Verfahrensablauf und die Dauer bis zur Erlangung einer Integrationskraft als Begleitung eines beeinträchtigten Kindes im Kita-Alltag. In einem ersten Schritt möchte man sich diesen Verfahrensablauf deshalb gemeinsam mit den zuständigen Mitarbeitenden des Sozial- und Jugendamtes anschauen und erörtern. 

Auch die Informationsstrukturen auf der Homepage der Kreisverwaltung stehen dabei auf dem Prüfstand und sollen überarbeitet werden. Bereits erörtert wurde die Frage, welche Rolle die Inklusion im neuen Lehrplan der Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher spielt und wie man die Beratungsstrukturen zu der immer häufiger auftretenden Diagnose Autismus aufbauen möchte. „Nicht in jeder einzelnen Kita können für die vielfältigen und teilweise speziellen Diagnosen und Behinderungen ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher vorgehalten werden“, so Kita-Fachbereichsleiter Kevin Zakostelny. Der Arbeitskreis möchte deshalb auch die Möglichkeit der Etablierung von Schwerpunkt-Kitas mit speziell aus- und fortgebildeten Fachkräften prüfen und hier entsprechende Vorschläge erarbeiten. In den kommenden Monaten wird sich der Arbeitskreis nun häufiger treffen, um das breite Themenspektrum zu bearbeiten und die Situation für die betroffenen Kinder, Eltern, Erziehungskräfte und alle weiteren Beteiligten zu verbessern.