„Krankenhaus für Alzey und die Region erhalten“
„Ich freue mich sehr und bin erleichtert über dieses klare Votum des Kreistags“, betont Landrat Heiko Sippel: „Die Entscheidung macht deutlich, dass wir das Krankenhaus erhalten und die gute und erfolgreiche Arbeit der Klinik auch in Zukunft weiterführen wollen. Eine Schließung dieser Einrichtung, die die medizinische und auch die Notfallversorgung der Bevölkerung vor Ort sichert, wäre fatal für Alzey und für die gesamte Region.“ Im Rahmen der Fortführung des Krankenhausbetriebes für den Übergangszeitraum von vier Monaten könnte durch die Situation bedingt ein vorübergehender Verlust von maximal 150.000 Euro pro Monat entstehen. Diese Summe müsste der Kreis tragen. Hierfür hat der Kreistag ebenfalls einstimmig seine Zustimmung gegeben. Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier muss hierfür noch die Genehmigung erteilen.
Grundsätzlich bleibt es aber dabei, dass das Krankenhaus in „normalen“ Zeiten wirtschaftlich stabil betrieben werden kann.
Beschlossen hat der Kreistag außerdem, dass unmittelbar ein Gutachten über die Zukunftschancen und wirtschaftliche Tragfähigkeit des Krankenhauses auch vor dem Hintergrund der Krankenhausstrukturreform in Auftrag gegeben werden soll.
Auf der Grundlage des Gutachtens wird der Kreistag entscheiden, ob der Landkreis die endgültige Trägerschaft ab dem 1. Juli übernehmen kann. Auch diese Entscheidung hängt letztlich von einer Zustimmung der ADD ab.
„Im Kreistag wurde unisono deutlich, dass der Krankenhausstandort von überragender Bedeutung für die gesundheitliche Versorgung der Region ist. Außerdem wurde dem gesamten Team des Krankenhauses große Anerkennung für die hervorragende Arbeit ausgesprochen. Von daher besteht die Zuversicht, dass wir eine gute Lösung finden werden, auch wenn noch einige Hürden zu überwinden sind“, macht Sippel deutlich.
Wichtig bleibe es, dass sowohl die Mitarbeitenden als auch die Bevölkerung weiter dem Krankenhaus vertrauen und - gerade jetzt - treu bleiben.
Überraschend hatte das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Anfang Februar 2025 mitgeteilt, ganz aus der Krankenhausversorgung auszusteigen, Bis zuletzt war man davon ausgegangen, dass die Übernahme unter dem Dach der DRK-Trägergesellschaft viel versprechend sei. Die Hoffnung, dass andere Träger im Rahmen des Insolvenzverfahrens Angebote für eine Übernahme des Krankenhauses abgeben würden, hat sich nicht erfüllt. Vor dieser Situation hatte Landrat Sippel deshalb frühzeitig Beratungen in den Kreisgremien aufgenommen, um die mögliche Situation einer Übernahme durch den Kreis vorzubereiten.