Meilenstein für die Gesundheitsversorgung im Landkreis
Sichtbares Zeichen des Neuanfangs ist das Kreis-Logo auf der Stele vor dem Eingangsportal des Kreiskrankenhauses. Landrat Heiko Sippel enthüllte diese gemeinsam mit dem neuen Verwaltungsdirektor des Krankenhauses, Frank Müller, dem Bürgermeister der Stadt Alzey, Steffen Jung und dem Landtagsabgeordneten Heiner Illing. „Die Stele steht für das klare Bekenntnis des Landkreises zur Daseinsvorsorge und zum Erhalt einer starken medizinischen Einrichtung für die Menschen vor Ort“, betonte der Kreischef, der auch dem Land für die Unterstützung bei der Übernahme des Krankenhauses herzlich dankte. 1898 als Kreiskrankenhaus gebaut, hatte das Deutsche Rote Kreuz (DRK) die Einrichtung seit Beginn der 90er Jahre geführt. Im Februar 2025 hatte die DRK-Krankenhausgesellschaft Insolvenz angemeldet und gleichzeitig bekanntgegeben, sich komplett aus dem Betrieb von Krankenhäusern zurückziehen zu wollen. „Dabei hatte das Alzeyer Krankenhaus, im Gegensatz zu anderen DRK-Krankenhäusern, stets schwarze Zahlen geschrieben“, sagte Sippel. Das Kreiskrankenhaus vereine moderne Infrastruktur, medizinische Exzellenz und menschliche Fürsorge unter einem Dach - ein Ort, an dem Gesundheit im Mittelpunkt stehe. Insbesondere vor dem Hintergrund eines wachsenden Landkreises und einer weiter steigenden Lebenserwartung fungiere das Krankenhaus als wichtiger Versorgungsfaktor vor Ort.
„Die Übernahme des Alzeyer Krankenhauses ist ein klares Bekenntnis zur medizinischen Versorgung vor Ort für die Kreisstadt Alzey und die Region“, betonte Bürgermeister Steffen Jung, der dem Kreis herzlich für das Engagement dankte: „Dies ist das Ergebnis verantwortungsvoller Politik vor Ort.“
„Das Alzeyer Krankenhaus ist jetzt wieder Teil der kommunalen Familie. Dies ist auch eine gute Botschaft für die 400 Beschäftigten, die vom Landkreis übernommen werden konnten und deren Arbeitsplätze jetzt sicher sind“, betonte Verwaltungsdirektor Frank Müller. Innerhalb von nur rund zehn Wochen war die Übernahme unter Hochdruck seitens der Kreisverwaltung vorbereitet worden. Das Krankenhaus wird zunächst als Eigenbetrieb des Landkreises geführt. Ein eigener Krankenhausausschuss soll zur politischen und fachlichen Begleitung eingesetzt werden.
Der bisherige Betriebsratsvorsitzende, Andreas Barwig, dankte im Namen der Beschäftigten für die schnelle und parteiübergreifende Hilfe aus allen Teilen der Kommunalpolitik. Die Übernahme durch den Landkreis sei ein starkes Zeichen für eine gute Zukunft des Hauses und die Sicherung der Arbeitsplätze für die Mitarbeitenden.
Die langfristige Ausgestaltung des Kreiskrankenhauses soll im Kontext der bundesweiten Krankenhausstrukturreform vor dem Jahr 2028 evaluiert werden. Bereits jetzt sieht die neue Betriebssatzung eine dreiköpfige Leitungsspitze vor: Verwaltungsdirektor, Ärztlicher Direktor und Pflegedirektor werden künftig gemeinsam die Geschicke des Hauses lenken.
Der Landkreis will mit der Rückübernahme nicht nur Versorgung sichern, sondern auch wirtschaftlich tragfähige Strukturen schaffen. Die neue Satzung definiert klare Aufgaben, Leistungsziele und wirtschaftliche Rahmenbedingungen für den Eigenbetrieb - auf Grundlage der Landkreisordnung (LKO), des Landeskrankenhausgesetzes (LKG) und der Krankenhausbetriebsverordnung (KhBetrVO).
BU: Landrat Heiko Sippel (2.v.r.) und Verwaltungsdirektor Frank Müller (r.) enthüllten gemeinsam mit Bürgermeister Steffen Jung (2.v.l.) und dem Landtagsabgeordneten Heiner Illing (l.) die neue Stele vor dem Krankenhaus.